Kirche, Gott und das Leid – Warum der Glaube oft an der Realität zerbricht

Kirche, Gott und das Leid – ein Überbleibsel aus dem Mittelalter?

Die Kirchen stehen – architektonisch mächtig, spirituell oft leer. Was einst das Zentrum von Macht, Moral und Alltagsstruktur war, wirkt heute wie ein Denkmal aus einer anderen Zeit: dem Mittelalter. Dort, wo einst gebetet, geopfert und gesündigt wurde, herrscht heute Tourismus, Leere oder ein letztes Aufbäumen kirchlicher Autorität.

Doch was ist geblieben – außer den Mauern?

Die Vorstellung eines allmächtigen, gütigen Gottes zerbricht für viele an der Realität: Kriege, Hunger, Krankheiten, Naturkatastrophen. Wenn es einen Gott gäbe – so fragen sich viele – warum greift er nicht ein? Warum das Leid, die Ungerechtigkeit, die Gewalt? Warum sterben Unschuldige, während Tyrannen überleben?

Die Antworten der Religionen klingen oft wie Ausflüchte: „Gottes Wege sind unergründlich“, „Der Mensch hat den freien Willen“, „Leid hat einen Sinn“. Doch all das tröstet selten eine Mutter, die ihr Kind verliert. Oder einen Menschen, der im Namen eines Gottes verfolgt wird.

Statt göttlicher Barmherzigkeit scheint oft nur menschliche Macht zu wirken – besonders durch Institutionen wie die Kirche selbst. Diese hat im Laufe der Geschichte nicht selten Leid verursacht statt verhindert: Kreuzzüge, Inquisition, Missbrauchsskandale – alles im Namen des „Guten“.

Vielleicht ist es an der Zeit, die Kirche nicht länger als moralischen Kompass zu betrachten, sondern als das, was sie oft ist: ein Relikt aus einer Zeit, in der Unwissenheit mit Glauben verwechselt wurde – und Macht mit Gottes Wille.

Gott, so scheint es, schweigt. Die Kirche jedoch redet weiter. Ob das noch jemanden erreicht?

2 Kommentare zu „Kirche, Gott und das Leid – Warum der Glaube oft an der Realität zerbricht“

  1. Die Wahrheit ist : der wirkliche GOTT greift hier nicht ein (zumindest nicht erkennbar).
    Es ist die Aufgabe der Menschheit, hier SELBST den richtigen Weg zu finden und zu gehen.
    Bisher hat sie total versagt !

  2. Die Idee eines „wirklichen Gottes“ ist ein Relikt aus einer Zeit, in der sich Menschen Natur und Leben nicht erklären konnten. Wo Wissen fehlte, wurde geglaubt. Doch mit jeder wissenschaftlichen Entdeckung wurde Gott kleiner – vom Allmächtigen zum Lückenfüller.

    Heute wissen wir: Eine Banane wächst nicht durch göttliche Gnade, sondern durch Photosynthese, Landwirtschaft und Handel. Wir brauchen keine himmlische Erklärung mehr für das, was wir mit Logik, Forschung und Verstand verstehen können.

    Religion mag für manche noch Trost sein – doch sie ist kein Beweis für Wahrheit. Wer im 21. Jahrhundert noch auf göttliches Eingreifen wartet, verwechselt Wunschdenken mit Realität. Es liegt an uns, Verantwortung zu übernehmen – nicht an einem überlieferten Mythos.

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